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Anmerkungen zur Wild- und Raubwildschärfe

Unstrittig sind die gezeigten Leistung auf der Jugendprüfung und der Eignungsprüfung und damit letztlich die Zuchtwerte (Stichwort DOGBASE) für die Wahl einer Verpaarung relevant. Zusätzlich lege ich besonderen Wert auf die in der Praxis gezeigte Wild- und Raubwildschärfe. Deshalb haben in meinem Zwinger sowohl die Hündin wie der Deckrüde das Leistungszeichen S; d.h. ihr Sauschärfe in der Jagdpraxis bewiesen. Die Hündin hatte auch die Chance den "Härtenachweis" in der Praxis zu erbringen.

Kurz: Ich halte es mit der Einschätzung unserer "Altvorderen" in der Zucht.

Schneid muss der Jagdhund haben!

Oberförster Rudolf Frieß, (22-Apr-1881 bis 4-Sep-1965): "Von jedem brauchbaren Jagdhund sind insbesondere auch nach dem Schuß hundert Prozent Schneid zu fordern, schon weil nur scharfe Hunde bei schweren Hatzen durchstehen, die wirklich dran und ans Leben wollen und nur sie krankes Wild rasch erlösen und in den Besitz des Jägers bringen können. Was den kranken Bock nicht glatt an der Drossel niederzieht, Raubwild und Raubzeug nicht abwürgt, ist auf Sauen selbst zum Sprengen und Jagen und namentlich zum Stellen oder gar Decken kranker Sauen von vorherein unbrauchbar". (siehe "Hatz-Watz", S.87, ISBN 3-925456-08-2)

Oberförster Rudolf Frieß, (22-Apr-1881 bis 4-Sep-1965): "Der findigste Hund im Holz ist an sich immer der Deutsche Wachtel (DW); denn dafür ist er ja vor allem seit 70 Jahren von Wald- und Berufsjägern schärfstens auf Leistung vor und nach dem Schuß gezüchtet und geprüft worden." (siehe "Hatz-Watz", S.84, ISBN 3-925456-08-2)

Anmerkungen zur Prägung mittels lebender Ente

Damit der Jagdhund im Jagdbetrieb verlässlich die geforderte Leistung bringen kann, bedarf es der genetische Veranlagung und deren Aktivierung durch gezieltes Lernen. Für die Wasserarbeit kann das gezielte Lernen nicht mit Plastik(spiel)zeug gelingen.

Richtigerweise haben die Richtlinien über den Nachweis der Brauchbarkeit von Jagdhunden in Niedersachsen (Brauchbarkeitsrichtlinien) vom 15.07.2002 in Abschnitt 4.5 den Umgang mit der lebenden Ente bei der Prägung und dem Nachweis (Prüfung) äußerst detailliert geregelt.

Ein Beispielzitat (4.5 Wasserarbeit - 4.5.1 Voraussetzungen):

Leider häufen sich in den Medien Stimmen, die eine solche Prägung für die Wasserarbeit ablehnen. Verwiesen wird dann oft auf andere Bundesländer. Entscheidungsträger sollten sich aufgrund von Tierschutzargumenten, die sich auch auf andere Bundesländer berufen, - ohne die abgewogene, zielführende niedersächsische Regelung und deren Bewährung in der Praxis wirklich zu kennen -, nicht irritieren lassen.

Aus eigener Erfahrung und aus Beobachtung von vielen, vielen Jagdhunden bei der Wasserarbeit hat sich für mich unzweifelhaft ergeben, dass die Arbeit an der lebenden Ente den Jagdhund im jagdlichen Sinne reifen lässt oder zeigt, dass der jeweilige Hund jagdlich versagen wird. Erst die gezielt veranlasste Erfahrung mit dem lebenden Tier entfaltet die Jagdpassion und optimiert die Jagdstrategie des Prüflings.

Unstrittig ist, dass angewölfte (angeborene) Eigenschaften geweckt werden müssen. Die Aktivierung der gezüchteten Veranlagung sollte möglichst im besonders lernfähigen Alter geschehen; also bis ca. zum 2. Lebensjahr. Dies gilt auch für die "angewölfte Wasserfreude" und die "angewölfte Wild-/Raubwildschärfe". Beides sind Voraussetzung im praktischen Jagdbetrieb, insbesondere um dem Tierschutz gerecht zu werden.

Beispiel:

Muss eine kranke Ente im Schilfgürtel eines eiskalten Gewässers schnell gefunden werden, um zumindest dem Tierschutz gerecht zu werden, dann darf der Hund nicht am Ufer herum mäandern. Das Gewässer ist auf Kommando unverzüglich anzunehmen und die intensive Sucharbeit (Stöbern, Schwimmspur) zu beginnen. Ist die Ente beispielsweise abgetaucht, muss der Jagdhund gelernt haben, die Suche gezielt fortzusetzen. Eine Ente, die mit Ihren Flügeln schlägt, ist zu greifen und schnellstens dem Kommandogeber zu bringen, und zwar ohne anzuschneiden oder die Ente zu knautschen. Denn es handelt sich um ein Lebensmittel.

Ein Lernen mit einer parfümierten Plastikersatzente kann da nicht helfen. Die "warme Ente" stellt eine ganz andere Herausforderung dar. Um im Jagdalltag diese geforderte Leistung zu erbringen, muss der Jagdhund das Kommando mit der lebenden Ente verbinden.

Kurz und plakativ formuliert:

Aus dem "Träger toter Dinge" (Spielzeug Apportierer) wird mittels lebender Ente ein "passionierter Finder und erfolgreicher Jagdhelfer".


Eingetragener Züchter


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